Bauleute beginnen zu bohren

Nach der Freigabe der Ersatzbrücke für Fußgänger werden jetzt die Pfähle für die neue Querung gesetzt

Es ist von weitem schon zu sehen, das riesige orange Bohrgerät an der Baustelle Wallstraße. Dieses wird benötigt, um die Baugrube für den Medienkanal zu sichern – für die Fachleute auf der Baustelle eine technische Herausforderung der nächsten Monate.
Unter den Bahnschienen wird der neue Medienkanal (Grafik) in einer Tiefe von circa zehn Metern errichtet Er nimmt wichtige Versorgungsleitungen auf, Foto: maxpress

Schwerin • Es ist von weitem schon zu sehen, das riesige orange Bohrgerät an der Baustelle Wallstraße. Dieses wird benötigt, um die Baugrube für den Medienkanal zu sichern – für die Fachleute auf der Baustelle eine technische Herausforderung der nächsten Monate. Aber das ist nicht die Einzige.

Der Zeitplan an der Brückenbaustelle ist eng gesteckt und komplex, denn unter dem maroden Bauwerk verkehrt nicht nur die deutsche Bahn, sondern lagen zahlreiche wichtige Versorgungsleitungen zwischen Altstadt und Feldstadt. Im Zuge des Ersatzbrückenbaus für die Fußgänger wurden diese Verbindungen in die Stahlkontruktion umverlegt. Damit die neue Auto-Querung auf festem Grund steht, werden seit Mitte November mit Hilfe eines Spezialgerätes Betonpfähle hergestellt. Begonnen wurde auf der östlichen Seite, anschließend geht es auf der westlichen Seite weiter. „Wir müssen insgesamt 100 Bohrpfähle setzen“, sagt Jörg Herrmann, Projektleiter der Landeshauptstadt Schwerin für das Bauwerk. Jeder einzelne Bohrpfahl ist zwischen 14 und 16 Meter lang und bildet nach der Fertigstellung eine massive Wand, die den Raum um den Medienkanal sichert.

Bei den Bohrarbeiten wird besondere Aufmerksamkeit auf die Geräuschemission gelegt. So sind an ausgewählten Gebäuden rund um die Baustelle Messmikrofone angebracht, die in Echtzeit die Lautstärke der Maschinen aufnehmen und gegebenenfalls Warnmeldungen an die Bauleitung geben. Planmäßig gebohrt werden darf an den Wochentagen zwischen 7 und 20 Uhr. Genaue Zeiten werden den Anwohnern über Aushänge von Baustellenkümmerer Hugo Klöbzig mitgeteilt. Nach den Bohrarbeiten und dem Abriss der alten Brücke wird an einem 21 Meter langen Medienkanal gebaut, der in einzelnen Segmenten errichtet wird. „Dieser Medienkanal wird die im Moment umverlegten Leitungen für Gas und Abwasser dauerhaft aufnehmen“, so Jörg Herrmann. Die Autofahrer gelangen während der Bauarbeiten weiterhin über die bekannten Ausweichstraßen in die Innenstadt.

Steffen Holz

 

Für Anwohner und ansässige Unternehmen hat die Stadt Schwerin einen „Kümmerer“ im Einsatz: Hugo Klöbzig, Foto: maxpress
Einmal die Woche ist Bauberatung in der Wallstraße 44, dem Büro von „Baustellenkümmerer“ Hugo Klöbzig. Hier erhält der von der Stadt eingesetzte Fachmann die Infos über den Fortschritt und die nächsten Arbeiten an einer der wichtigsten Baustelle Schwerins. Die für die Anwohner wichtigen und relevanten Aspekte gibt er weiter und kümmert sich auch um den Kontakt zur Presse. Für Fragen und Hinweise der Bevölkerung zur Baustelle hat Hugo Klöbzig ein offenes Ohr, Foto: maxpress
Blick auf das Bohrgerät, das die riesigen Löcher der für den Brückenneubau wichtigen Pfähle setzt, Foto: maxpress
Blick auf das Bohrgerät, das die riesigen Löcher der für den Brückenneubau wichtigen Pfähle setzt, Foto: maxpress
Die Bohrpfähle bilden eine schützende Wand und sichern so den Raum um den Medienkanal, Foto: IBD Ingenieurbüro
Die Bohrpfähle bilden eine schützende Wand und sichern so den Raum um den Medienkanal, Foto: IBD Ingenieurbüro