Endlich wieder Licht am Ende des Tunnels
Bestattungshaus begleitete Angehörige auch in Pandemiezeiten
Altstadt • Seit 1996 führt Heiko Schönsee das ursprünglich 1992 gegründete Bestattungsunternehmen mit heutigem Sitz am Großen Moor. Er und seine Mitarbeiter kümmern sich um Menschen, die mitunter die schwersten Stunden ihres Lebens durchmachen – keine leichte Aufgabe während der Zeit des Lockdowns.
„Wir geben der Trauer Zeit und Raum”, sagt Heiko Schönsee und verweist darauf, dass fast alles den Trauerfall Betreffende durch sein Unternehmen übernommen werden kann. Wegen der Corona-Pandemie durften im vergangenen Jahr viele Dinge nicht so ausgeführt werden, wie sie der Bestatter normalerweise anbietet.
„Bei meinen Beratungsgesprächen mit den Angehörigen lese ich normalerweise viel von der Mimik und den Augen ab, durch die Maskenpflicht geht da eine Menge verloren“, sagt Heiko Schönsee. Hinzu kamen geschlossene Kapellen, es gab keine normalen Trauerfeiern und Abschiede von den geliebten Menschen. Dennoch versuchten er und sein Team alles, um den Angehörigen den Abschied vom Verstorbenen zu ermöglichen. Mitunter warteten Familien solange mit der Beisetzung, bis Reise- und Kontaktbeschränkungen wieder aufgehoben wurden.
Auch Heiko Schönsee und sein Team mussten sich genauso wie die Angehörigen in der Coronazeit mit erhöhten Sicherheits-und Hygienemaßnahmen schützen. „Persönliche Gespräche in unseren Beratungsräumen waren eine Zeitlang ausgeschlossen, sodass wir viele Stunden per Telefon oder Videokonferenz mit den Hinterbliebenen kommuniziert haben“, sagt Heiko Schönsee. „Keine schöne Situation.“
Aber nun gibt es Licht am Ende des Tunnels. Zum einen sind die Bauarbeiten – bis auf ein paar Kleinigkeiten – vor den Geschäftsräumen erledigt, zum anderen hat sich die Corona-Situation endlich entspannt und Heiko Schönsee kann fast wieder so arbeiten, wie es seinem Anspruch an Bestattungskultur entspricht.Dazu gehört, sich Zeit zu nehmen. Das bedeutet für den Unternehmer auch, sich die Geschichten der Menschen in einer Situation anzuhören, in der sie am verwundbarsten sind. Daraus ziehen er und sein Team im Beratungsgespräch Ideen, wie den Hinterbliebenen der Abschied von ihrem Verstorbenen möglichst individuell und würdevoll gestaltet werden kann.
Steffen Holz